Von 6.-8. Jänner fand der diesjährige Neujahrstrail unter der Leitung von Elke Essl wieder in Carnuntum statt. Trainingsschwerpunkt: Einspuren, Kettentrail
Organisation – REEZ-Suchhunde
Kosten: pro Tag 75,–
Instruktor: Elke Essl
Voraussetzungen: keine, Trails werden entsprechend dem aktuellen Trainingsstand angepasst
Tag 1
Das Trailgebiet am ersten Tag war das Gelände rund um die Römerstadt in Carnuntum, dieses besticht einem immer wieder aufs Neue durch die unglaublich schöne Landschaft und die tollen Farbenspiele bei Sonnenaufgang und -untergang. An diesem Tag wurden erste Übungen zum Einspuren mit den Hunden gemacht. Unter diesem Begriff versteht man, dass der Hund selbstständig die Spur der vermissten Person aufnehmen muss und nicht direkt darauf angesetzt wird. Korra konnte diese Schwierigkeit relativ gut meistern und war dann aber durch die starke Ablenkung von Wild nicht ganz so zielstrebig wie sonst. Miska zeigte super negativ an und war durch diese schwierige Abgangssituation deutlich verwirrt – sie zeigt aber momentan auch extreme Schwierigkeiten bei einem Abgang aus einem Geruchspool heraus. Am Nachmittag durfte Korra dann einen Rücktrail absolvieren und da war sie super toll motiviert und auch sehr zielstrebig unterwegs. Bei der Anzeige musste sie vorher noch Robert und Rudi begrüßen ehe sie sich dann mit allen vieren auf unsere gesuchte Person (liegend auf einer Bank) stellte. An diesem Tag hab ich nun auch endlich Korra ihre neue Trailleine getestet und ich bin absolut glücklich damit. Das Fettleder liegt super gut in der Hand und ich kann Korra auch ohne Handschuhe damit trailen, zusätzlich dämpft das Leder deutlich besser bei einem Ruck ab als die gummierte Leine die ich vorher verwendet habe. Miska ihr zweiter Trail war ebenfalls ein Rücktrail und den meisterte sie, dann bravourös im Corgi-Galopp.
Tag 2
An diesem Tag trafen wir uns auf dem Parkplatz beim Bergbad in Hainburg am Fuße des Braunsbergs. Am Programm standen Kettentrails mit den unterschiedlichsten eingebauten Schwierigkeiten. Für Curie gab es an diesem Tag ihren ersten Paralleltrail mit ihrem heißgeliebten Spielgefährten Joker from Peace and Harmony, die beiden Youngstars haben diese Aufgaben wirklich toll gemeistert. Bei so jungen Hunden ist es immer extrem schwer abzuschätzen wie viel man ihnen schon zumuten kann um sie zu fördern und noch nicht zu überfordern. An diesem Tag wurde sehr stark an Curie ihrer derzeitige Grenze gearbeitet und bei den nächsten Trainings werden wir das mit ihr ein wenig langsamer angehen. Miska war an diesem Tag zwar motiviert tat sich aber bei der Alt-Neu Unterscheidung, vom Weg weg gehen und beim Abgang aus einem Geruchspool wieder einmal sehr schwer. Korra saß den ganzen Vormittag nur im Auto und war als sie dann endlich an der Reihe war extrem überdreht. Beim Stadttrail wollte sie unbedingt zu den Altkleiderkontainern und erst nach einer Richtungskorrektur (am Halsband zurück führen und nicht falsch mitgehen) konnte sie sich von dieser Situation lösen. Anschließend verlief der Trail quer über den Parkplatz eines Einkaufszentrums, da arbeitete sie sich extrem brav den Begrenzungen entlang bis zur gesuchten Person hin, für uns eine sehr schwierige Situation da ich sie dort dann nur mit extrem kurzer Leine trailen konnte.
Fazit
Am liebsten hätte ich bei diesem Camp mit Korra mehr getrailt, aber am meisten lernt man bekanntlich beim hinten mitgehen und beobachten. Das Mantrailen ist eine sehr anspruchsvolle Freizeitbeschäftigung die einem so extrem viel über sich selbst und seinen Hund lehrt, dass ich dafür schon sehr dankbar bin. Korra ist für mich einfach eine unglaublicher Hund und ich bin für jeden einzelnen Tag mit ihr so dankbar. Leider haben wir bei diesem Camp erfahren müssen, dass ein fantastischer Mantrailerhund von uns gegangen ist. Als ich mit Korra angefangen habe zu trailen, waren Teresa und ihr Callisto eines der ersten Teams denen ich beim Trailen zusehen durfte – und die Harmonie zwischen ihnen und die Ruhe mit der die beiden zusammen gearbeitet haben war für mich immer faszinierend zu sehen. Alles was uns von den vorzeitig Gegangenen bleibt sind die gemeinsamen Erinnerungen und die Hoffnung einander irgendwann wiederzufinden.